Hallo Friedel,
Es handelt sich um die Schwarzgraue Wegameise (Lasius niger), die bei uns häufigste, eigentlich überall vorkommende Ameisenart. Ihre Nester sind im Boden, unter Steinen, oft sogar im Straßenpflaster, wo sie kleine Sandhäufchen auswerfen. Im Nest lebt jeweils eine Königin, ca. 1 cm lang. Sie allein legt Eier, aus denen das Jahr über Arbeiterinnen entstehen, im Frühjahr aber auch junge Königinnen und Männchen. Einmal im Jahr, im Juni/ Anfang Juli, kommen aus den Nestern sehr zahlreich die jungen Königinnen. Diese sind geflügelt und gehen mit den kleineren, schwarzen, ebenfalls geflügelten Männchen auf Hochzeitsflug. Nach der Paarung verlieren die jungen Königinnen ihre Flügel und graben sich ein. Jede von ihnen versucht, eine neue Kolonie zu gründen. Die meisten der schwärmenden Tiere allerdings werden von Vögeln gefressen, andere werden am Boden von den bereits vorhandenen Ameisen erbeutet und verzehrt.
Ist es in Ihrem Fall möglich, dass eine Königin in einem Blumentopf ihr Nest gegründet hat, und mit der Pflanze in die Wohnung gebracht wurde? Oder dass sich das Nest in einem Blumenkasten etc. auf Fensterbrett oder Balkon befindet?
Es empfiehlt sich, zunächst einmal mit etwas verdünntem Honig (Honig und Wasser ca. 1:1) zu testen, wo sich das Nest befinden könnte. Einfach einen Tropfen z.B. in einem Kronkorken auf die Erde legen und verfolgen, ob Ameisen dort trinken und wohin sie dann laufen.
Sie können dann eigentlich jedes beliebige Ködermittel mit Zucker als Lockstoff einsetzen. Nach dem Test mit dem Honigwasser wissen Sie ja dann bereits, wo man den Köder am besten auslegt.
Köder mit Fipronil oder Spinosad scheinen sich nach einigen Einträgen hier im Forum neuerdings zu bewähren.
Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger
Diese Bestimmung erfolgt gratis. Es wäre jedoch nett, wenn Sie eine Spende (steuerlich absetzbar) zum Schutz der nützlichen und gefährdeten Waldameisen an die Deutsche Ameisenschutzwarte e.V., Horst Fentzahn, Kreissparkasse Hannover (BLZ 250 502 99), Kto-Nr. 2 008 852 143, überweisen könnten.
_________________ !!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
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